Durch die Linse der Kreativwirtschaft: Ein Kaleidoskop der Interpretationen

18. April 2024KreativwirtschaftDefinitionGedankenWissen

Seit einigen Wochen darf ich nun schon im Cluster kreativland.tirol die Welt der Kreativwirtschaft näher kennen und lieben lernen. Immer wieder werde ich gefragt, was sich eigentlich hinter diesem Begriff verbirgt und ich finde es zunehmend schwierig, eine klare Definition zu liefern.

Doch was genau steckt hinter diesem Ausdruck? Ich mache mich also auf die Suche nach einer klaren Antwort – ein Überblick über verschiedene Definitionen zeigt, dass die Kreativwirtschaft genauso vielfältig ist wie die Menschen, die in ihr arbeiten.

Ich stöbere mich durch Dokumente der europäischen Union, Gesetzesbeschlüsse und finde dann etliche Inspirationen in einer Masterarbeit der Universität Wien, die auch hier verlinkt ist und viele gute Erkenntnisse mit sich bringt.

Auf ins Definitionsabenteuer…

Großbritannien: Das Ursprungsland der Creative Industries

Der britische Ansatz prägt seit den Neunzigern das Verständnis und die Definition von Kreativwirtschaft im europäischen Raum. Die Creative Industries werden definiert als Branchen, die aus individueller Kreativität, Fähigkeiten und Talenten hervorgehen und durch die Erzeugung und Nutzung von geistigem Eigentum Potenzial für Wohlstand und die Schaffung von Arbeitsplätzen bieten. Die Klassifizierung der britischen Creative Industries gilt im Vergleich zu anderen europäischen Definitionen als eine der umfangreichsten.

Dänemark: Wo Erlebnis und Kreativität Hand in Hand gehen

In Dänemark hat sich eine einzigartige Kultur- und Erlebniswirtschaft entwickelt, die stark auf den Erlebnisfaktor in der Unterhaltungsbranche fokussiert ist. Die Regierung sieht in dieser Branche eine Schlüsselposition, da sie Synergien zwischen Wirtschaft und Kultur schafft.

Estland: Geistiges Eigentum als Motor für Wohlstand

Estland definiert die Kreativwirtschaft als einen Sektor, der auf individueller und kollektiver Kreativität basiert und geistiges Eigentum als Wegbereiter für Wohlstand und Arbeitsplätze betrachtet. Umfassende Studien wurden durchgeführt, um Daten zu sammeln und Zukunftspotenziale zu analysieren.

Österreich: Kreativität als Herzstück der Wirtschaft

Die österreichische Sichtweise betont die Rolle der Kreativität als treibende Kraft für Innovation und kulturelle Vielfalt. Die Kreativwirtschaft umfasst erwerbsorientierte Unternehmen, die sich mit der Schaffung, Produktion und Vermarktung von kreativen und kulturellen Gütern und Dienstleistungen beschäftigen.

Die Perspektive der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission hat verschiedene Definitionen für den kreativen und kulturellen Wirtschaftssektor erarbeitet. Dabei wird zwischen kulturellen und kreativen Bereichen differenziert und deren Zusammenwirken beleuchtet. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass diese Definitionen nicht ohne Kritik sind und oft Diskussionen über ihre Reichweite und Genauigkeit auslösen.

Fazit: Nanonanet – kann die Kreativwirtschaft einfach schnell definiert werden.

Die Kreativität fühlt sich nach dieser Recherche nicht als festgelegter Pfad an, sondern eher als ein grenzenloses Feld. Diese Vielfalt spiegelt wider, dass die Kreativwirtschaft eine dynamische Branche ist, voller Raum für Innovation und Ausdruck.

Wenn man mich in Zukunft fragen würde, was Kreativwirtschaft bedeutet, würde ich antworten:

Sie ist wie ein offenes Buch, bereit für individuelle Interpretationen.

Ein Raum der Freiheit, in dem Ideen gedeihen und Träume zu erfolgreichen Realitäten werden können. Ich glaube fest daran, dass die Kreativbranche eine Quelle für Innovation und Wandel sein kann, wenn man sich ihr öffnet und darauf vertraut, dass sich das Richtige entfaltet.